Bei Privatusern steigt das Bedürfnis, unterschiedliche Kommunikationsformen auf einen Nenner zu bringen. Skype – am besten mit Video – Chat, E-Mail und das gute alte Festnetz wollen unter einem Dach vereint sein.
Eigentlich stammt der Begriff „Unified Communication“ aus dem Business-Umfeld, aber auch bei Privatanwendern steigt das Bedürfnis, die unterschiedlichen Kommunikationsformen des Alltags auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Trotz der stetig ansteigenden Zahl von Handys gibt es in jedem zweiten Haushalt noch ein Festnetztelefon, dazu nutzen viele auch Voice-over-IP-Dienste wie Skype am Computer oder SIP-Telefone, die ebenfalls das Internet zur Sprachübertragung nutzen, und das ganz ohne PC. Dank der schnellen Breitbandanschlüsse wächst das Interesse an Videokonferenzen, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. Und natürlich gibt es auch noch Chat, E-Mail und nicht zuletzt das Web 2.0 mit seinen sozialen Netzwerken à la Facebook und Twitter.
Kommunikationszentrale mit Touchscreen
Daher gibt es zunehmend auch in Privathaushalten den Bedarf nach Telefonanlagen, die all die unterschiedlichen Dienste zusammenführen. Aastra stellte dieser Tage in Zürich eine neue Familie von Kommunikationsservern vor, deren Einstiegsmodell 415 für kleine Betriebe ab vier Mitarbeitern gedacht ist – und damit auch als Kommunikationszentrale für Familien prädestiniert ist. Verschiedene Telefontypen und PC-Dienste laufen hier in einer Box zusammen, und sogar Smartphones können nach der Installation einer entsprechenden App in das System integriert werden. Das System ist modular aufgebaut und kann somit an die Bedürfnisse der jeweiligen Benutzer angepasst werden. Der Einstiegspreis für den Server selbst liegt bei etwa 600 Euro, dazu kommen noch die Telefonapparate.
Als besonders stylisches und flexibles Endgerät bringt Aastra dazu in den nächsten Wochen sein neues Multimedia-Terminal BluStar 8000i auf den Markt, das dank 13-Zoll-Touchscreen und einer hochauflösenden Webcam auch Video-Telefonate in HD-Qualität ermöglicht, ohne dass der Benutzer einen PC hochfahren muss. Dank des offenen XML-Standards kann das High-End-Telefon, dessen Preis noch offen ist, um zusätzliche Anwendungen wie Nachrichtenticker, Wetterberichte oder Social-Network-Dienste erweitert werden.
Auch Gigaset setzt auf systemübergreifende Kommunikation. Die neuen, sowohl für Unternehmen als auch für Privatanwender konzipierten Tischtelefone der DX800A-Reihe führen nicht nur Gespräche aus dem Telefonnetz und bis zu sechs SIP-Dienste für Internet-Telefonie zusammen, via Bluetooth kann das Telefon auch mit dem Handy verbunden werden. Der User kann nicht nur Telefonate aus den unterschiedlichen Netzen annehmen, er kann auch wählen, welches Medium er für welches Gespräch nutzen will, also beispielsweise die Freiminuten seines Handy-Tarifs für Inlandstelefonate und das Internet für billige oder kostenlose Verbindungen ins Ausland. Das Basismodell ist ab 200 Euro zu bekommen.
Wer primär an Videotelefonaten interessiert ist und ein wenig im Internet stöbert, findet für Skype zertifizierte Videotelefone wie das rund 240 Euro teure SV1T von Asus.
Fernseher als Videotelefon
Auf ganz großem Bildschirm von der Couch aus lassen sich Videotelefonate heute auch bequem über den Fernseher führen. Panasonic und Samsung haben bereits TV-Geräte im Sortiment, die mittels separat erhältlicher, aufsteckbarer HD-Webcam für Skype aufrüstbar sind. Bei Panasonic kommt die Video-Skype-Funktion auch über Blu-ray-Player oder Heimkino-Anlage ins Wohnzimmer. Über die Internet-Portale der Hersteller kann der Nutzer auch auf Facebook und andere Web-2.0-Dienste zugreifen und sogar am Bildschirm chatten. Festnetz-Telefonie ist aber nicht vorgesehen.
Quelle: http://diepresse.com/home/techscience/mobil/663605/Unified-Communication_FestnetzTelefonie-20?_vl_backlink=/home/techscience/mobil/index.do