Unter den Begriff „Videokonferenz-Technik“ fallen unterschiedliche Themen: Zum Beispiel werden die Videokonferenz-Systeme, also den Geräten, auf denen die eigentliche Videokonferenztechnik läuft, auch Videokonferenz-Technik genannt.
Videokonferenz-Systeme
Man unterscheidet bei den Videokonferenz-Systeme (Geräte/ Hardware) folgende Ausstattungen:
Desktop-Systeme
Bei einem Desktopsystemen handelt es sich um Videokommunikationslösungen, die in einen PC integriert sind. Es wird dafür neben einer externen Kamera (heute meist USB-Webcam) auch ein Mikrofon beziehungsweise Headset benötigt.
Neben den relativ geringen Kosten bieten Desktopsysteme den Vorteil, dass der Anwender während der Videokonferenz vollen Zugriff auf seine Daten und die auf dem PC installierten Programme hat. Desktopsysteme eignen sich daher insbesondere dort, wo im Rahmen von Konferenzen auch eine gemeinsame Datenbearbeitung erfolgen soll (Screen Sharing, Desktop Sharing, Application Sharing).
Settop-Boxen / Rollabouts
Diese Kompaktsysteme stellen voll integrierte Videokommunikationslösungen dar, zu deren Betrieb in der Regel lediglich noch ein Monitor und die entsprechenden Netzanschlüsse (ISDN und/oder LAN) benötigt werden. Aufgrund des geringen Gewichtes und der einfachen Installation eignen sich diese Geräte auch für den mobilen Einsatz.
Raumsysteme
Raumsysteme sind modular aufgebaute, leistungsstarke Videokommunikationslösungen. Durch variable Ausstattungsmerkmale sind flexible Systemkonfigurationen für fast jede Anwendung möglich. Leistungsstarke Kameras, Raummikrofone und große Monitore erlauben auch in großen Konferenzräumen die Integration dieser Systeme, die auch die Einbindung diverser Peripherieeinrichtungen wie zum Beispiel Dokumentenkameras ermöglichen.
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Videokonferenz Anbieter
Informationen zu den Konferenz-Systemen haben wir Ihnen im Bereich „Videokonferenz-Anbieter“ zusammengestellt. Dort finden Sie neben den Herstellern der Videokonferenz-Geräte auch die Händler, bei denen Sie die Videokonferenz-Technik kaufen, mieten oder leasen können.
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Ausstattung Videokonferenz-Räume
Auch die Ausstattung von Videokonferenz-Räumen wird als Videokonferenz-Technik bezeichnet. Dazu gehören neben dem Videokonferenz-System auch eventuell Videokonferenz-Möbel oder Zusatzgeräte zum Optimieren der Videokonferenz.
Videokonferenz-Räume
Für eine Videokonferenzen sind spezielle Räume mit passender Ausstattung empfehlenswert. Der Raum sollte sich in einer ruhigen Umgebung befinden und für alle Teilnehmer gut erreichbar sein, vor allem aber sollte jeder der geladenen Konferenz-Teilnehmer in diesem Raum einen Platz finden.
Beleuchtung
Ist der Konferenzraum falsch ausgeleuchtet, so erkennt Ihre Gegenseite das Bild nur noch schwer. Vermeiden Sie daher direktes Licht. An die Decke strahlende Neonlichter bewirken eine gleichmäßig helle Ausleuchtung.
Einrichtung
Gemälde und Kunstgegenstände sorgen dafür, dass sich die Konferenzteilnehmer wohl fühlen. Jedoch sollten sich diese Gegenstände nicht im Erfassungsbereich der Kamera befinden, da diese bei Ihrem Gegenüber für Verwirrung sorgen könnten. Bei der Auswahl der Bestuhlung ist darauf zu achten, keine neig-, kippel- oder rollbaren Stühle zu verwenden. Als Folge könnten unscharfe Bilder entstehen, wenn sich die Konferenzteilnehmer durch den beweglichen Stuhl permanent bewegen, da sich die Kamera nur schwer auf bewegte Objekte fokussieren kann.
Kameras
Die Platzierung der Kamera ist einer der wichtigsten Punkte bei der Vorbereitung. Verwenden Sie bis zu drei Kameras: eine nimmt das Gesamtbild auf, eine fokussiert den redenden Teilnehmer und die dritte ist dazu da Dokumente aufzunehmen. Verdecken Sie am Konferenztisch die Beine der Konferenzteilnehmer. Sie sollten in einer Höhe von 90-150cm montiert werden. Ein optimaler Platz für die Kamera ist direkt neben oder auf dem Monitor, denn ist der Abstand zu groß, verliert man das Gefühl jemandem gegenüber zu sitzen. In größeren Räumen empfiehlt es sich den Erfassungsbereich der Kamera auf dem Boden zu markieren, so lässt sich verhindern, dass Teilnehmer wärend der Konferenz den Erfassungsbereich ungewollt verlassen.
Mikrofone
Je größer der Abstand zwischen Redner und Mikrofon ist, desto schlechter wird Ihr Gegenüber Sie verstehen. Bei größeren Räumen empfiehlt es sich deswegen mehrere Mikrofone zu benutzten.
Monitore
Viele Monitore oder Konferenzanlagen ermöglichen eine Bild-in-Bild Darstellung. Bei mehr als 4 Bild-in-Bild Darstellungen wird das Bild zu klein, daher ist es zu empfehlen einen zweiten Monitor zu benutzen. Für flimmerfreie Bildübertragung sollten Sie hochwertige Monitore, TFT sowie LCD oder Plasma TV einsetzen. Bei mehr als 10 Teilnehmern sollten Sie überlegen, auf Beamertechnik zurückzugreifen, da diese ein ausreichend großes Bild liefert.
Sonstiges Technik für Videokonferenzen
Multipoint Control Unit (MCU)
MCUs sind Sternverteiler – auch als Reflector bezeichnet – für Gruppenkonferenzen. Sie sind immer dann notwendig, wenn mehr als zwei Teilnehmer an einer Konferenz teilnehmen wollen. Es handelt sich um Hard- und/oder Softwarelösungen, die eine oder mehrere Mehrpunktkonferenzen verwalten und steuern. Die MCU ist mit allen Teilnehmern verbunden. Sie verwaltet und regelt die ein- und ausgehenden Video- und Audiodatenströme. In Deutschland werden MCUs zum Beispiel innerhalb des DFN-Vereinszum Betrieb seines Dienstes VideoConference eingesetzt. Aber auch Unternehmen und große Landesverwaltungen wie z.B. in NRW setzen MCUs für Videokommunikation ein. MCUs unterstützen u. a. die Protokolle H.323 und SIP.
Gatekeeper
Der Gatekeeper ist eine zentrale logische Komponente der Videokonferenz, die unter anderem den Verbindungsaufbau zwischen den Endgeräten und der MCU organisieren kann. Alle Geräte, welche einem Gatekeeper zugeordnet sind, befinden sich in der gleichen Zone (ähnlich den Vorwahlnummern beim Telefon). Mit einem Gatekeeper werden Adressumsetzungen durchgeführt.
Gateway
Ein Gateway verbindet unterschiedliche Netze miteinander und ist über die OSI-Schichten 4 bis 7 implementiert. Dabei konvertieren Gateways Protokolle ineinander, können aber auch die Kopplung von zwei Netzwerken übernehmen. Bei gemeinsamer Nutzung von ISDN- und TCP/IP-Endgeräten ist der Einsatz eines Gateways zwingend notwendig.
Anbieter für diese Technik finden Sie im Bereich Videokonferenz-Händler (Distributoren):